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Willkommen bei der Planungswerkstatt

Wir sind eine Bürgerinitiative von Anwohner*innen und Mitarbeiter*innen von Firmen und Institutionen aus der Siemensstadt mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen in unserem Stadtteil. Wir bündeln die Forderungen der Anwohner*innen und bringen sie bei den jeweiligen Verantwortlichen vor.



 

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09.11.2023

Der Verkehr im Nordwesten - Notizen zur Veranstaltung

Wie befriedigt man den Wunsch vieler Siemensstädter und Haselhorster nach konkreten Informationen über das Konzept, mit dem einem drohenden Verkehrschaos in der Region begegnet werden kann, wenn es ein solches Konzept nicht gibt? - Das wusste Verkehrssenatorin Manja Schreiner offenbar auch nicht und schickte zum Termin in der Schule an der Jungfernheide lieber kurzfristig ihre Staatssekretärin Frau Dr. Stutz. Nichts gegen Frau Dr. Stutz, sie entpuppte sich als freundliche, offene und gesprächsbereite Person. Allerdings fehlten ihr die regionalen Details, die die Anwesenden eigentlich interessiert hätten.  Ohne den Spandauer Baustadtrat Thorsten Schatz wäre der Auftritt wohl ziemlich in die Hose gegangen. Er rettete die Lage mit seiner Kenntnis der Lage und der einzelnen Projekte.
SchatzStutz.jpgStaatssekretärin Dr. Claudia Elif Stutz mit “Retter” Thorsten Schatz
© SenMVKU/ Marc Vorwerk

Dabei konnten entscheidende Fragen dennoch nicht oder nur unbefriedigend beantwortet werden.
• Ja, die Siemensbahn kommt, aber zunächst (??) nur bis Bhf. Gartenfeld und dort oberirdisch, obwohl der klare Wunsch der Bezirkspolitik nach einer Weiterführung der Linie nur unterirdisch verwirklicht werden kann. Falls (!) es zum Beschluss komme, die Bahn bis Hakenfelde zu verlängern, müsse die (für viele Millionen gebaute) oberirdische Strecke abgerissen und ein Tunnel gebohrt werden. Das klang schon verdächtig nach einem Abgesang und Wunschdenken. Nur: Wozu dann überhaupt diesen S-Bahn-Stummel reaktivieren? Da gäbe es interessantere Varianten für alternative Anbindungen von Siemensstadt, Insel Gartenfeld und Wasserstadt.
• Ganz schwer tut man sich mit der Straßenbahn. Sie wird ja nun irgendwann die “Urban Tech Republic” (= TXL-Nachfolge) erreichen. Und irgendwann soll sie Richtung Spandau geführt werden. Das würde in Spandau so einiges auf den Kopf stellen: Wohin mit der Bahn, wenn die Straßen zu eng sind für alle Verkehrsteilnehmer. Der Innenstadtverkehr müsste komplett umgebaut werden - was aber angesichts der Situation auf dem Altstädter Ring und der Klosterstraße sowieso fällig ist. Die Forderung aus dem Publikum, doch schon mal mit Planung und Bau auf der Spandauer Seite anzufangen und der Schiene, die vom UTR kommt, entgegen zu arbeiten, fand keine Resonanz. Schatz: “Wie Sie wissen, bin ich kein Fan der Tram.”
Straßen: Die Paulsternstraße soll am Rand des Kraftwerksgeländes nach Westend verlängert werden. Das wusste man im Prinzip vorher. Wann blieb offen. - Leider nicht offen bleibt die geplante “Hauptverkehrsstraße” von der Gartenfelder Str. über die Insel Gartenfeld, durch die Rhenaniastr. zur Daumstraße. Biotop am alten Schifffahrtskanal und Rohrbruchteich hin oder her. Schwacher Trost: Zunächst (!) sollen über die neu zu bauende Brücke nur der ÖPNV, Radfahrer und Fußgänger passieren.
Gar keine Resonanz gab es auf die Forderung, die Ortsteilzentren Siemensstadt und Haselhorst vom Verkehr zu entlasten. Weder auf den Wunsch nach Tempo 30 auf der Gartenfelder Straße im Zentrum von Haselhorst noch auf die Forderung, den Schwerlastverkehr von der Nonnendammallee auf die Motardstraße bzw. Wohlrabedamm umzuleiten, gab es eine Reaktion.
• Neues beim Radverkehr: Der Spreeradweg mit einer zusätzlichen Brücke über die Spree östlich des Ruhlebener Altarms wird jetzt konkret. Aber die Radschnellwege fristen ihr Dasein weiterhin auf Planerschreibtischen. Ganz bittere Pille für die, die sich Verbesserungen im Bestand erhofften: Der “Radweg” am Rohrdamm soll erst nach der Fertigstellung von Siemensstadt Square, sprich: nach 2035!!! - saniert werden. Ein Unding, wenn man weiß, wie schon heute der Verkehr auf dem Rohrdamm rasant zunimmt und Radfahrer - ob auf dem “Radweg” oder der Straße - extrem gefährdet. - Warten wir auf den ersten tödlichen Unfall?
Fazit Baustadtrat Schatz: “Es wird erst schlechter werden, damit es besser werden kann.”
Fazit unsererseits: Man sollte die Leidensbereitschaft der Spandauer nicht überschätzen.

Planungswerkstatt - 18:09 | Kommentar hinzufügen


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