PL ANUNGSWERKSTAT T  NEUE  SIEMENSSTADT
 


Willkommen bei der Planungswerkstatt

Wir sind eine Bürgerinitiative von Anwohner*innen und Mitarbeiter*innen von Firmen und Institutionen aus der Siemensstadt mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen in unserem Stadtteil. Wir bündeln die Forderungen der Anwohner*innen und bringen sie bei den jeweiligen Verantwortlichen vor.



 

aktuelle Informationen


10.08.2023

Öffentlichkeitsbeteiligung zum ersten Teilbebauungsplan Siemensstadt² - Östlicher Eingang bis zum 25.08.2023

“Siemensstadt 2.0” - oder wie es jetzt heißt “Siemensstadt Square” ist für die meisten noch ein bunter Bauzaun, hinter dem sich nichts tut. Modelle, ohne Bezug zum Hier und Jetzt. Aber das ändert sich schon bald, wenn der erste von drei Teilen des Bebauungsplans, der jetzt vorgelegt wurde, in Kraft tritt. Bis zum 25. August kann jeder zu diesem Plan  (Link zum Bebauungsplan bei der Senatsverwaltung)  Stellung nehmen. Für das Kulturradio des rbb war dies ein Anlass, mit Hans-Ulrich Riedel und Volker Hormann von der Planungswerkstatt ein Gespräch zu führen:
Link zum Beitrag beim rbb Kulturradio
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Planungswerkstatt - 18:10 @ Stellungnahme, B-Plan, Nachrichten, Kommentar der Planungswerkstatt | Kommentar hinzufügen

18.05.2022

Senat will Verlängerung der Siemensbahn - aber plant vorläufige Streckenführung bis Bahnhof Gartenfeld

Beim Vor-Ort-Besuch in Siemensstadt Anfang Mai hat sich Franziska Giffey festgelegt:
“Die Siemensbahn im Berliner Nordwesten soll, wenn möglich, unterirdisch verlängert werden. Das sagte die Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey am Freitag dem rbb.” (Quelle: rbb24.de)
So weit, so gut. Ohne die Streckenführung über die Insel Gartenfeld und Wasserstadt bis nach Hakenfelde macht die ganze Reaktivierung keinen Sinn.
Aber gleichzeitig mit dieser (Vor-)Entscheidung wird verkündet:
“Zunächst soll die Siemensbahn aber auf der historischen Trasse oberirdisch bis zum Bahnhof Gartenfeld reaktiviert werden – mit der Option, die Strecke später auch unterirdisch fortzuführen.”
Diese Entscheidung verschlägt einem die Sprache: Es sollen tatsächlich für eine oberirdische Inbetriebnahme der Strecke 600 Millionen Euro verbaut werden, um nach ein paar Jahren des Betriebs die neue Strecke wieder abzureißen und einen Tunnel zu bauen, der für die Fortsetzung der Bahn unvermeidlich ist? Das ist, wie wir schon im Januar schrieben (siehe unten), schlimmer als Schilda. Das ist zugleich unverantwortliche Verschleuderung von Steuermillionen. Als Grund kann man nur vermuten, dass sich der Senat in den Verhandlungen und Verträgen mit Siemens auf eine Inbetriebnahme bis 2029 so festgelegt hat, dass er ohne Gesichtsverlust (und Vertragsstrafe??) aus der Klemme nicht herauszukommen meint.
In der Spandauer Bezirksverordnetenversammlung ist jetzt ein Antrag verabschiedet worden, der diesem Unsinn widerspricht. (siehe Pressemitteilung der LINKEN)PM 180522 - Kein Schildburgerstreich-001.png

Planungswerkstatt - 11:18 @ Kommentar der Planungswerkstatt | Kommentar hinzufügen

24.03.2022

Bringt das Bahn-Gutachten zur Verlängerung der Siemensbahn den Senat in ein Dilemma?

Eigentlich eine gute Nachricht: Der Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg meldet im Januar, dass eine Machbarkeitsstudie drei mögliche Trassen für die Weiterführung der Siemensbahn ab Bahn-hof Gartenfeld bis nach Hakenfelde untersucht hat. Alle Varianten seien „technisch realisierbar“, heißt es in der Pressemitteilung. Allerdings gibt es nicht nur „grundsätzliche Herausforderungen“ durch Altlasten, Grundwasserstände und die Havelquerung, sondern auch die je nach Variante anfallenden hohen Kosten, die insbesondere für eine unterirdische Trassenführung anfallen. Das hatte bereits im letzten Sommer lt. Tagesspiegel v. 10.6.2021 die Verkehrsverwaltung als „erhebli-che Schwierigkeit“ bezeichnet.
Siemensbahn-Projektkarte-2.Bauabschnitt-Bearbeitung.jpgQuelle: Verkehrsverbund Berlin Brandenburg: www.i2030.de

Was in der Darstellung des Verkehrsverbundes allerdings nur wenig Beachtung findet: Alle Trassenvarianten gehen davon aus, dass der Beginn der Strecke ab Bhf. Gartenfeld unterirdisch erfolgen muss. Wer die Örtlichkeit kennt, versteht das sofort: Eine oberirdische Querung der Kreuzung Gartenfelder Straße/Saatwinkler Damm ist nicht möglich. Um aber die Kreuzung und den alten Schifffahrtskanal unterirdisch zu queren, muss die Bahntrasse bereits mehrere Hundert Meter vorher abgesenkt und in Tunnellage gebracht werden.
Nun soll aber der erste, bereits beschlossene Abschnitt der Siemensbahn nur „reaktiviert“ werden, also auf dem bestehenden Damm verkehren. Alles andere würde neben zusätzlichen Kosten auch neue Genehmigungsverfahren erfordern und wäre bis 2029 nicht zu realisieren. Dieses Datum, das in Anbetracht der Schwierigkeiten mit der Anbindung an den Bahnhof Jungfernheide und die Ringbahn sowieso höchst fraglich ist, hat der Senat Siemens jedoch zugesagt.
Was also tun?
A. Die Strecke bis zum Bahnhof Gartenfeld auf dem alten Damm wieder in Betrieb nehmen? Und anschließend, wenn die Verlängerung bis Hakenfelde in Angriff genommen wird, wieder abreißen und in Tunnellage bringen? – Das wäre schlimmer als Schilda.
B. Oder auf die Fortführung der Bahn verzichten? Wie sollen dann die Insel Gartenfeld und die Wasserstadt angebunden werden? Außerdem: Welchen Sinn machte ein solcher S-Bahn-Stummel für die Siemensstadt, die mit der U7 über eine hervorragende Anbindung verfügt?
C. Oder lieber doch gleich die alte Strecke hinter dem Bahnhof Siemensstadt absenken und den Bahnhof Gartenfeld als Tunnelbahnhof auslegen? Allerdings mit dem Risiko erheblicher zeitlicher Verzögerungen und neuer Genehmigungsverfahren.

Die Planungswerkstatt hat von Beginn an davor gewarnt, einseitig auf die Siemensbahn zu setzen und hat Alternativen wie z.B. die oberirdische Verlängerung der U2 von Ruhleben über das Kraftwerksgelände nach Norden bis Gartenfeld vorgeschlagen. Wenn aber an der Siemensbahn—Reaktivierung festgehalten werden soll, ist nach unserer Meinung einzig die letztgenannte Option C verkehrspolitisch sinnvoll. Sie würde auch ermöglichen, die Trennung zwischen der alten Siemensstadt und Siemensstadt2 durch den Bahndamm zumindest stellenweise zu durchbrechen – z.B. in Höhe des Sportcentrums Siemensstadt.

Seitens des Senats haben wir noch keine Aussage zu dem Dilemma, auch in den Presseartikeln zum Machbarkeitsgutachten der Bahn geht es bisher nur um die Varianten bei der Fortsetzung der Strecke bis Hakenfelde. Die zeitlichen Zwänge werden aber schon bald eine Entscheidung erforderlich machen. – Wie auch immer diese ausfällt: Schon 2023 werden sukzessive 1.500 Menschen in die neuen Wohnungen am Saatwinkler Damm nahe Bhf. Gartenfeld einziehen. Auf dem Gelände der Insel Gartenfeld findet schon jetzt Bauvorbereitung statt – für perspektivisch 7.000 Menschen.

Das bedeutet: Es muss jetzt eine Übergangslösung für die Verbindung dieser Menschen mit dem Schnellbahnnetz geplant werden, sonst ist die Rede vom Vorrang für den ÖPNV leeres Gerede.

Planungswerkstatt - 13:39 @ Kommentar der Planungswerkstatt | Kommentar hinzufügen

24.10.2021

Wie Siemens Versucht die Anwohner zu täuschen und ein kleiner Rückblick zum Bürgerforum vom 01.10.2021

Am 01.10.2021 fand ein sogenanntes “Bürgerforum” in den Räumen der Siemens AG am Rohrdamm 88 statt. Gezeigt und gesagt wurde wenig neues, doch die von Siemens präsentierte Vorstellung des neuen Quartiers entspricht nicht der tatsächlich bekannten Planung und kann täuschen. Die Darstellungen und Visualisierungen des zukünftigen Neubauviertels in Siemensstadt “Siemensstadt²” können für die Betrachter irreführend sein, weil immer wieder verschiedene grafische Verfälschungen angewendet werden, welche die realen Maßstäbe verzerren  und die Neubauvorhaben kleiner und “grüner” erscheinen lassen, als sie tatsächlich zu erwarten sind.

Zum besseren Verständnis sind hier einige dieser grafischen Tricks anhand der Visualisierungen von Siemens erklärt:

Darstellung_Siemens_02_.jpg
Download der Grafik in voller Größe

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Auf dem Bürgerforum wurde weiterhin seitens Siemens behauptet, es hätte bereits zum städtebaulichen Wettbewerb eine intensive Bürgerbeteiligung gegeben.
Tatsächlich aber hat es im Rahmen des Projektes Siemensstadt² bisher keine erkennbare Bürgerbeteiligung gegeben, die über Informationsveranstaltungen hinausging gegeben, bis auf die Wahl des Namens „Siemensstadt²“ für die Marketingbezeichnung des Projektes, bei der man über 5 vorgegebene Namensvorschläge abstimmen konnte.

Es gibt bisher keinerlei nachvollziehbare Hinweise oder Rückmeldungen, dass Kommentare, Wünsche und Forderungen der Bürger an irgendeiner Stelle in das Projekt eingeflossen sind.

Die von Siemens genannten Beispiele, bei denen Bürgerwünsche Berücksichtigung finden sind kritisch zu sehen:

Angeblich war es der Wunsch der Bürger offene Erdgeschosszonen mit öffentlichen Nutzungen, Geschäften und Gastronomie etc. zu schaffen.

Eine solche Nutzung ist jedoch bei jedem Neubauvorhaben mit gemischter Nutzung der übliche Standard und vor allem mit Blick auf die für Siemens zu erwartenden hohen Gewerbemieten für diese Erdgeschosszonen keinesfalls ein Zugeständnis an die Bürger.

Angeblich war es auch ein Wunsch der Bürger, die Dächer der Neubauten zu begrünen.

Dies ist ebenso gängige Praxis und bei einer so maximal verdichteten Planung eher eine Notwendigkeit, da im Außenraum kein Platz mehr für die Versickerung anfallenden Regenwassers bleibt und Siemens die Kosten für die Einleitung des Regenwassers von den zahlreichen Dachflächen ins Kanalnetz gering halten möchte. Da die geplanten Neubauten auch höher sind als die bestehenden Gebäude der Umgebung werden die Gründächer außerdem für niemanden wahrnehmbar sein.

Auch bei den Wünschen der Bürger nach einer Bibliothek oder z.B. einem Bioladen, wie beim Bürgerforum angesprochen muss man sich fragen, ob sich diese Wünsche an Siemens richten, oder ob es sich eigentlich vielmehr um Bürgerwünsche an den Stadtteil in dem sie wohnen handelt! Die alte Siemensstadt! Siemens nutzt hier die Bedürfnisse der Anwohner um sich selbst in ein besseres Licht zu rücken. Ob die alte Siemensstadt profitieren wird, wenn in der Nachbarschaft ein programmatisch überladenes neues Stadtviertel mit überdimensionierten Einkaufsmeilen und unverhältnismäßiger Bebauungsdichte entsteht, ist fraglich.

Der Wunsch nach einer Reduktion der Dichte zu einem, dem Standort angemessenen Verhältnis, wurde jedenfalls abgeschmettert. Siemens gibt vor angeblich die Bedürfnisse der Bürger ernst zu nehmen, aber sobald es um die wirtschaftliche Ausnutzung und konkrete Massen des Vorhabens geht, zeigt sich Siemens kompromisslos.

Planungswerkstatt - 17:45 @ Allgemeines, Nachrichten, Kommentar der Planungswerkstatt

15.07.2021

Schienenprojekte für Spandau: Es herrscht dichter Planungsnebel

Dank einer Anfrage der Abgeordneten Bettina Domer (SPD) wissen wir jetzt, dass wir nichts wissen:

• Wie steht es um die Option, die Siemensbahn nach ihrer geplanten Wiederinbetriebnahme in Richtung Wasserstadt/Hakenfelde zu verlängern? – Ja, eine Machbarkeitsstudie liege vor, die verschiedene „Herausforderungen“ aufzeige. Aber vor einer Politischen Festlegung auf die Verlängerung seien „tiefere Untersuchungen“ und „weitere Betrachtungen“ erforderlich.
• Eine dieser „Betrachtungen“ betrifft die Straßenbahnverbindung zwischen der UTR (Flughafen Tegel Nachfolge) und dem Rathaus Spandau. Dazu liegen aber noch keine Untersuchungsergebnisse vor.
• Wie sieht es mit der Straßenbahnanbindung von der Paulsternstraße über Gartenfeld, Hakenfelde und von dort nach Rathaus Spandau aus? (Eine Strecke, die nicht nur die neuen Wohngebiete auf Gartenfeld und in der Wasserstadt erschließen würde, sondern auch endlich Hakenfelde eine Schienenverbindung in die Spandauer City bescheren würde.) – Antwort: Die Ermittlung der „Grundlagen“ sei ausgeschrieben, Ergebnisse lägen vielleicht im nächsten Jahr vor. Die Strecke solle 2032 in Betrieb gehen. - Dies jedoch ist wiederum abhängig vom Bau der Strecke UTR – Rathaus Spandau und der Errichtung eines Betriebsbahnhofes auf dem Gelände des stillgelegten Flughafens, denn ein „Inselnetz“ für Spandau soll bekanntlich vermieden werden.
• Die Anbindung der Heerstraße-Nord über eine U7-Verlängerung oder eine Straßenbahn ist weiter offen. Und für die Verbindung ins Falkenhagener Feld gibt es nicht einmal Planungen – wegen „der Langfristigkeit des Vorhabens“.
Planung Schienenverkehr Ausschnitt Nordwest.jpgSchienenverkehrsplanung für unsere Region. Rot gepunktet: Straßenbahn

Alles in allem: Die Verkehrsverwaltung bleibt bei allen Projekten im Vagen, trifft keine Festlegungen und vertagt die Lösung der drängenden Mobilitätsprobleme in Spandau auf künftige Bewohner-Generationen.

Planungswerkstatt - 11:15 @ Nachrichten, Kommentar der Planungswerkstatt | Kommentar hinzufügen


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