Wir sind eine Bürgerinitiative von Anwohner*innen und Mitarbeiter*innen von Firmen und Institutionen aus der Siemensstadt mit dem Ziel der Verbesserung der Lebensbedingungen in unserem Stadtteil. Wir bündeln die Forderungen der Anwohner*innen und bringen sie bei den jeweiligen Verantwortlichen vor.
24.08.2021
Mit coronona-konformer Füllung startete die Veranstaltung der Planungswerkstatt zu den “Wahlprüfsteinen” mit den Kandidaten von CDU (Kerstin Brauner), FDP (Matthias Unger), Grünen (Oliver Gellert), Linken (Hans-Ulrich Riedel) und SPD (Stephan Machulik). In zwei Fragenrunden ging es um die Themen “Gesunde und erschwingliche Wohn- und Lebensbedingungen” und “Verkehr”.
Zu Beginn erläuterte Volker Hormann, Sprecher der Planungswerkstatt, die Ausgangsfrage: Zwischen Kurt-Schumacher-Platz und der Altstadt Spndau liegt Berlins größtes Entwicklungsgebiet - mit der Siemensstadt² und dem neuen Gartenfeld als Kern. Bei aller Freude über das Ende einer jahrzehntelangen Stagnation: Was machen diese Projekte aus der Region: Durch die klimatischen und und hygienischen Folgen einer überzogenen Bebauungsdichte, durch die schon heute fehlenden sozialen Einrichtungen, durch steigende Mieten und die unvermeidliche (?) Verkehrslawine.
Die 5 Kandidaten waren aufgefordert darzulegen, was sie im Falle ihrer Wahl zur Abwendung oder Abmilderung der Folgen dieser Entwicklung tun würden.
Die Besucherinnen und Besucher der Veranstaltung mussten dann feststellen, dass konkrete Absichten eher Mangelware waren.
Alle Redner fanden es wichtig, Grünflächen zu erhalten, aber nur Hans-Ulrich Riedel wies darauf hin, dass die bestehende Planung für den Siemens-Campus in ihrer Bebauungsdichte einen Verstoß gegen das Baurecht darstelle und klimaresilientes Bauen auf der Tagesordnung stehe. Oliver Gellert wünschte sich mehr Ausgleichsflächen und Fassadenbegrünung für dicht bebautes Gebiet. Stephan Machulik glaubt, dass das Problem nur durch eine gemeinsame Planung mit Brandenburg anzugehen ist, Kerstin Brauner betonte die Priorität des Wohnungsbaus (gegenüber anderen Wünschen) und Matthias Unger betonte, dass ein privater Investor kein eingetragener Verein sei und daher Geld verdienen müsse.
Bei den Mieten hofft Kerstin Brauner, dass der Wohnungsbau in Spandau ein Überangebot an Angeboten schaffe, das den Mietanstieg bremsen werde. Die Vertreter von Rot-Rot-Grün waren sich mehr oder wenig einig, dass die Mieten in den Gebieten gesichert werden müssten - durch Milieuschutz, durch Abwendung von Luxussanierung, durch öffentliches Vorkaufsrecht bei Grundstückverkäufen, durch mehr Aktivität der gemeinnützigen Wohnungsbauunternehmen.
Das Thema Verkehr offenbarte die größten Hilflosigkeiten, die aus einer jahrelang verschlafenen Planung resultieren: Von Hans-Ulrich Riedel, der auch Mitglied der Planungswerkstatt ist, kamen konkret zu diskutierende Vorschläge zur Abwendung eines Verkehrskollaps: Schnelle Planung und Bau einer “Pop-Up-Tram” vom U-Bhf. Paulsternstraße bis Gartenfeld, Ableitung des Schwerlastverkehrs von der Nonnendammallee über Motardstraße oder Saatwinkler Damm, zügige Realisierung einer Nord-Süd-Straße in Verlängerung der Otternbuchtstraße nach Ruhleben. Oliver Gellert befürwortete die Realisierung einer “Insellösung” für eine Spandauer Straßenbahn (d.h. ohne eine Anbindung an die langsam wachsende Schienenverbindung aus Richtung S Jungfernheide zu warten) und die Nutzung der Wasserwege. CDU, FDP und SPD machten deutlich, dass kurz- und mittelfristig nur eine verdichtete U7-Taktung und mehr Busverkehr zu erreichen sei.
Nicht wenigen VeranstaltungsteilnehmerInnen waren diese Aussagen zu dürftig oder sie forderten eine wirkliche Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger an den Planungen. Letzteres sicherte eine Vertreterin der Firma Siemens zu: Am 1. Oktober soll es mit einer neuen Runde der Bürgerbeteiligung weitergehen.
Planungswerkstatt - 15:24 @ Nachrichten | Kommentar hinzufügen
15.07.2021
Dank einer Anfrage der Abgeordneten Bettina Domer (SPD) wissen wir jetzt, dass wir nichts wissen:
• Wie steht es um die Option, die Siemensbahn nach ihrer geplanten Wiederinbetriebnahme in Richtung Wasserstadt/Hakenfelde zu verlängern? – Ja, eine Machbarkeitsstudie liege vor, die verschiedene „Herausforderungen“ aufzeige. Aber vor einer Politischen Festlegung auf die Verlängerung seien „tiefere Untersuchungen“ und „weitere Betrachtungen“ erforderlich.
• Eine dieser „Betrachtungen“ betrifft die Straßenbahnverbindung zwischen der UTR (Flughafen Tegel Nachfolge) und dem Rathaus Spandau. Dazu liegen aber noch keine Untersuchungsergebnisse vor.
• Wie sieht es mit der Straßenbahnanbindung von der Paulsternstraße über Gartenfeld, Hakenfelde und von dort nach Rathaus Spandau aus? (Eine Strecke, die nicht nur die neuen Wohngebiete auf Gartenfeld und in der Wasserstadt erschließen würde, sondern auch endlich Hakenfelde eine Schienenverbindung in die Spandauer City bescheren würde.) – Antwort: Die Ermittlung der „Grundlagen“ sei ausgeschrieben, Ergebnisse lägen vielleicht im nächsten Jahr vor. Die Strecke solle 2032 in Betrieb gehen. - Dies jedoch ist wiederum abhängig vom Bau der Strecke UTR – Rathaus Spandau und der Errichtung eines Betriebsbahnhofes auf dem Gelände des stillgelegten Flughafens, denn ein „Inselnetz“ für Spandau soll bekanntlich vermieden werden.
• Die Anbindung der Heerstraße-Nord über eine U7-Verlängerung oder eine Straßenbahn ist weiter offen. Und für die Verbindung ins Falkenhagener Feld gibt es nicht einmal Planungen – wegen „der Langfristigkeit des Vorhabens“.
Schienenverkehrsplanung für unsere Region. Rot gepunktet: Straßenbahn
Alles in allem: Die Verkehrsverwaltung bleibt bei allen Projekten im Vagen, trifft keine Festlegungen und vertagt die Lösung der drängenden Mobilitätsprobleme in Spandau auf künftige Bewohner-Generationen.
Planungswerkstatt - 11:15 @ Nachrichten, Kommentar der Planungswerkstatt | Kommentar hinzufügen
01.07.2021
Der Bezirk Spandau ist zurzeit eine der aktivsten Regionen Berlins, was Wohnungsbau betrifft. Diese - aber auch andere städtebauliche Maßnahmen - werden seit einiger Zeit auf einer eigenen Internetseite “Spandau Bewegt” vorgestellt. Neuerdings finden sich auch zusätzliche Videos zu einzelnen Projekten. Leider kann man nicht immer die werbewirksam geschönte Sicht auf die Maßnahmen teilen. So lobt Baustadtrat Bewig im Video das neue Wohngebiet an der Paulsternstraße als “Bindeglied zwischen Haselhorst und dem kommenden Siemenscampus”. - In Wahrheit wurde damit ein weiterer Riegel zwischen den beiden Stadtteilen errichtet, der die Abgrenzung durch die Paulsternstraße noch verstärkt. Und wenn der Begleittext den “weitläufigen grünen Innenbereich” der Wohnanlage preist, verschweigt er die Dichte der Bebauung, den Mangel an Abstand zwischen den Gebäuden, die daraus resultierende Schallverstärkung.
Dennoch ist die Seite “Spandau Bewegt” eine gute Empfehlung, um sich über die Entwicklungen zu informieren. Ein Newsletter ergänzt das Angebot.
Planungswerkstatt - 12:21 @ Nachrichten, Kommentar der Planungswerkstatt | Kommentar hinzufügen
17.06.2021
Unbedingt lesenswert: Die im Auftrag des Bezirks Spandau von der Firma S.T.E.R.N. vorgenomme
ISEK-Abschlusspräsentation
ne Bestandsaufnahme für die Stadtteile Haselhorst und Siemensstadt liegt jetzt der Öffentlichkeit vor. Ausführlich werden in einer Bestandsaufnahme unter anderem die Themen Wohnen und Wohnumfeld, Versorgung mit Grün- und Freiflächen, Umwelt und Klima, Versorgung mit sozialen und kulturellen Einrichtungen und Verkehr behandelt. Dabei wird auch die historische Entwicklung der Gebiete betrachtet und die zukünftige Entwicklung auf dem Hintergrund der regionalen Großprojekte (Gartenfeld, Siemens-Campus usw.) einbezogen.
Der Bericht führt in vielen Bereichen Defizite auf und formuliert Leitlinien und Maßnahmen unter der Überschrift “Lebenswerte Quartiere zukunftsfähig vernetzen und gemeinsam gestalten”. Dabei soll (weiterhin) die Beteiligung der Bürgerschaft einen hohen Stellenwert besitzen.
Jetzt wird es darauf ankommen, daraus ein Umsetzungs- und Finanzierungskonzept zu erstellen. Ab 2022 könnte es dann um Umsetzungsschritte gehen.
ISEK-Bericht
Planungswerkstatt - 16:06 @ Nachrichten | Kommentar hinzufügen
15.06.2021
Fête de la Musique, das ist eine Veranstaltung, bei der weltweit Musiker ohne Honorar und für die Besucher kostenlos auf öffentlichen Plätzen auftreten. Jedes Jahr am Tag des Sommeranfangs, am 21. Juni, finden diese Aufführungen auch in Berlin statt.
Und dieses Jahr erstmals (??) auch in Siemensstadt. Am Montag, d. 21.6. ab 16:00 Uhr gibt es eine Bühne mit Live-Musik und verschiedene Ständen am U-Bahnhof Siemensdamm. Mit von der Partie: Die Planungswerkstatt mit einem eigenen Info-Tisch. Wir laden ein zur Teilnahme.
Planungswerkstatt - 15:49 @ Allgemeines, Nachrichten | Kommentar hinzufügen
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