30.01.2024
Die geplante Reaktivierung der Siemensbahn verursacht bei Anwohnern der Strecke nicht nur Freude. Auf einer Veranstaltung der DB am 14.09.2023 (wir berichteten) wurden Pläne vorgestellt, nach denen aktive Lärmschutzmaßnahmen in Form von Lärmschutzwänden lediglich im Bereich des 1. Projektabschnitts zwischen Lise-Meitner-Str. und Tegeler Weg vorgesehen sind. Ferner soll im 3. Abschnitt die Abstellanlage beim Bahnhof Gartenfeld „eingehaust“ werden.
Dagegen sind in den Abschnitten mit dicht angrenzender Wohnbebauung und mit benachbarten Schulen und KiTas (das ist vor allem der Kern von Siemensstadt) keine besonderen Lärmminderungsmaßnahmen geplant, ja, wurden geradezu vehement vom Bahnbevollmächtigten abgelehnt. Die Bahn hat bisher keine Prognosen über die zu erwartenden Lärmemissionen herausgegeben. Allerdings wird in einem Verkehrsgutachten für das Projekt Siemensstadt² von einem Lärmpegel bis zu 74 dB(A) im Umfeld des Bahnhofs Siemensstadt ausgegangen. Unter Berücksichtigung einer Zugfrequenz von 10 Minuten pro Richtung entsteht damit eine Störung der Wohnverhältnisse, die bei einem Neubau der Strecke rechtlich zwingend lärmmindernde Maßnahmen zur Folge hätte. Die von der Bahn versprochenen Maßnahmen am Gleiskörper (Unterschottermatten, besohlte Schwellen) sind nicht ausreichend wirksam.
Allerdings: Die Bahn handelt nicht im eigenen Auftrag, sondern im Auftrag und auf Rechnung des Senats. Es ist also an der Politik zu veranlassen, dass die Bahn den notwendigen Lärmschutz vornimmt.
Es wird Zeit, denn die DB hat jetzt die Planungen beim Eisenbahnbundesamt zur Genehmigung eingereicht.
Die Planungswerkstatt wird im Verlaufe der nächsten Wochen die betroffenen Anwohner der S-Bahn-Trasse zu einer Anwohnerversammlung einladen. Wenn Sie informiert werden möchten, registrieren Sie sich bitte für unseren Newsletter. Wir halten Sie dann auf dem Laufenden.
Kartenausschnitte: © OpenStreetMap contributors; eig. Bearbeitung
Planungswerkstatt - 15:05 | Kommentar hinzufügen